Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Erkundungstour über dem Altmühltal

Tour solo, T1, 13,49 km, 422 hm, 3 3/4 h, Ausgangspunkt Dietfurt (NM)

Manchmal ist es schwierig, zwei Tage nach einer richtig großen Tour eine Runde zu gehen, von der man weiß, dass sie so viel weniger spektakulär ist als die vorherige, viel weniger Bezug da ist und man sie auch nicht selbst ausgewählt hat. Wenn dann auch noch wolkige Schwüle dazukommt, aus der total blöde Lichtverhältnisse resultierten, bei der Anfahrt einige Umleitungen zu meistern sind und auf dem Parkplatz die Wasserflasche aufplatzt, wird eine derartige Unternehmung schnell zur lästigen Pflichtübung, ohne dass die Strecke oder die Auftraggeber etwas dafür können. Glücklicherweise passierte auf halber Strecke etwas eigentlich total Unbedeutendes, was den Nachmittag total rettete.

Normalerweise gehe ich ja vor dem Frauenstammtisch in Nürnberg eine Runde im Hersbrucker Land. Dieses Mal war es anders, weil mich Erwin gebeten hatte, doch eine der beim Jahresausflug zur Wahl stehenden Wanderstrecken zu erkunden und dann Anfang Oktober zu führen. Dietfurt ist zwar ein hübscher Umweg nach Nürnberg, aber immer noch kürzer als extra hinzufahren, also verband ich die beiden Dinge. Am Marktplatz in Dietfurt darf man maximal zwei Stunden parken, also musste ich erst einmal auf diese Suche gehen und fand mit viel Glück den Kindergarten mit seinem unbegrenzten Parkplatz gar nicht weit vom Weg. Der genaue Auftrag war, ab der Gruppentrennung weit im Tal der Weißen Laber die längere Route zurück nach Dietfurt zu erkunden, also bot sich für den Weg dorthin die kürzere Route an, auf der die Gehfauleren von Erwin zurückgeführt werden. Vereinfachenderweise handelt es sich bei der somit zu gehenden Runde um einen markierten und beschilderten Wanderweg, den Naturerlebnisweg Nr. 1. Deshalb werde ich auch nicht viel über die Streckenführung schreiben, sondern verweise auf den Internetauftritt der Stadt Dietfurt. Allerdings ist die Markierung an einigen Stellen recht dünn bis verwirrend, hier sollte die Stadt dringendst nachbessern. Beim Aufstieg zum Kreuzberg zu Beginn kann man über verschiedene anderweitig markierte Varianten abkürzen, vor allem der Weg über die Mariengrotte dürfte etwas interessanter sein als der Hauptaufstieg durch einen netten, aber eben wenig hervorstechenden Jurahang. Die Ruine Ödenburg ist ebenfalls wenig spektakulär, aber auch bis auf die Größe nicht weniger reizvoll als die keltischen Ruinen im Raum Pommelsbrunn. Hier wäre es vielleicht ganz hilfreich, wenn die Infotafel erstens wieder vernünftig hingestellt und zweitens durch eine zweite und dritte zu vertiefenden Themen rund um die Burg ergänzt würde. Nett ist der Aussichtspunkt Herzogstand, ich vermisse aber eine Erklärung des Namens. Auch die Brombeeren auf dem Weg dorthin waren sehr lecker. Jetzt aber zum positiven Ereignis: Auf dem kurzen Abschnitt im Tal der Weißen Laber wurde ich von einer älteren Dame auf dem Fahrrad überholt, die wenige Meter später stehenblieb und Luft holen musste. Daraufhin kamen wir ins Gespräch und sie konnte mir einige Dinge über das Tal, die umliegenden Orte und vor allem das Dorf Unterbürg erzählen. Unter Anderem stand dort gleich neben der Kapelle jenes Wirtshaus, das jetzt in Neusath im Freilandmuseum steht und in dem wir am 19. September nach der englischsprachigen Führung einkehren werden.

Zurück am Auto erreichte mich der lang erwartete Rückruf von Ivana, bevor ich mich auf den Weg nach Nürnberg machte, dort nach wieder ein paar Hindernissen tankte und schließlich kurz vor acht im Fatal beim Frauenstammtisch eintraf.

Rechts der Wolfsberg, auf dem eine keltische Ruine steht Dietfurt vor Töging Typischer Jurahang Typische Jurakiefer Ankunft beim Kreuz Hainsberg Burgreste Frühe Wildfütterung Streuobst im Tal Steglein über die Weiße Laber Die Jurahochfläche ist ideal für Windräder Hebersdorf Glückliche Hühner unter dem Apfelbaum Marterl mit Wintermantel Noch hängen alle Brombeeren am Strauch... Unsauberer Schnitt Herzogstand Aussicht Richtung Mühlbach mit Zwergenburg Ehemaliger Steinbruch am Abstiegsweg Kreuzberg von der Seite Chinesenfaschingsdenkmal