Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Antrittsbesuch beim neuen Lusenwirt

Tour mit Gudrun und Ulli, T3, 18,79 km, 674 hm, 9 3/4 h, Ausgangspunkt Schwarzbachbrücke (FRG)

Natürlich hat es ein paar Tage gedauert, bis ich wieder mit einer vernünftigen Kamera ausgestattet war. Am Ende wurde es wieder eine Lumix FZ330, die ich mir mangels Alternativen gebraucht von einem Händler auf Ebay bestellt habe. Da weiß ich wenigstens, woran ich bin. Ich könnte zu dem Thema jetzt richtig ausholen, aber das ist nicht der Sinn und Zweck dieses Blogs.

Da schreibe ich lieber über die nächste Tour mit Gudrun und Ulli. Da Dietmar mittlerweile schon fast drei Jahre Lusenwirt ist und wir bisher noch nicht bei ihm waren, war es wirklich Zeit, das endlich zu ändern. Und wir haben es erwartungsgemäß nicht bereut. Es gibt ja scheinbar viele, die sich an den thailändischen Gerichten versuchen, die es dank seiner Ehefrau gibt, und absolut begeistert sind, aber ich (und wohl auch Gudrun und Ulli) gehen lieber im Tal zum Thailänder und essen am Berg traditionell. Und das ist im Lusenschutzhaus das Schöne, die heimische Küche wird nicht vernachässigt. Das frühere Lusengröstl heißt jetzt Bauerngröstl und ist ein bisserl anderes zusammengesetzt, könnte aber weiterhin meine Standardmahlzeit am Lusen bleiben. Biermäßig hat sich nix geändert, aber das war fast klar, weil das Haus ja weiterhin der Sektion Grafenau gehört. Also immer noch Bucher und es wurden wie immer zwei Halbe. Nur der Plan, eventuell auf der Heimfahrt in Spiegelau eine Kiste mitzunehmen, scheiterte an der späten Rückkehr zum Auto. Was solls.

Streckentechnisch konnten wir einen Ausgangspunkt und zwei Verbindungsrouten abhaken, die noch offen waren. Und es war schön, mal wieder die Reschbachklause zu sehen. Die gehört nicht umsonst zu meinen Lieblingsplatzerln im Woid. Aber auch das Reschbachtal unterhalb der Klause bietet ein grandioses Fotomotiv nach dem anderen. Aber wenn Ulli dabei ist, kommen immer deutlich weniger Fotos heraus als ohne sie. Macht aber nix, 140 sind immer noch genug (und nicht wesentlich weniger als zu Fuji-Zeiten). Sehr ungewöhnlich waren die Feuchtigkeitsunterschiede auf dem Weg. Ein Teil der Filze war total trocken, ein paar hundert Meter weiter mussten wir wieder über Steine balancieren, um keine nassen Füße zu bekommen. Aber das wird sich sicher wieder ändern, wenn auch vielleicht nicht zwingend nächstes Jahr. Interessant war auch die Zahl der Fliegenpilze, die sich gerne unter den Schwarzbeeren versteckten. Ich hätte mir wieder einmal die Apfelvierterln sparen können. Wegen der Schwarzbeeren, nicht der Fliegenpilze. Sehr überrascht war ich davon, dass ich beim Gipfelaufstieg deutlich weniger ins Schnaufen kam als sonst. Irgendwie hat sich meine Fitness in den letzten Jahren wieder deutlich verbessert, wir sind aber auch ein paar Kilometer weniger bis zum Markfleckl gegangen als bei früheren Runden. Immer wieder schön ist auch die Rast am Tummelplatz, obwohl sie dieses mal dazu geführt hat, dass wir erst im Finstern ans Auto zurückkamen. War aber nicht schlimm, so konnte mich wenigstens auf der Rückfahrt nicht die Sonne blenden. Nur für Gudrun war es etwas heftig, weil sie ja noch fast eine Stunde von Schwandorf aus weiterfahren muss und am nächsten Tag arbeiten durfte. Kommt davon, wenn man sich in der Rente langweilt.

Schlimm waren hingegen die vielen Baustellen, wobei die auf der ADAC-Seite vermerkte Totalsperrung der B85 kurz vor Regen eine kleine Brückenbaustelle mit Verschwenkung ist, also ignoriert werden kann. Dass man aktuell nicht an Heselbach vorbeikommt, war bekannt und somit lösbar, aber die Umleitung von Spiegelau nach Neuschönau war nicht lieb. Das alles und eine kleine Warteeinlage auf Ulli in Chammünster führten dazu, dass wir erst kurz vor elf losgehen konnten, womit die wahre Ursache für die späte Rückkehr auch genannt wäre. Immerhin hatte der Haller in der Oder um 22 Uhr noch offen und ich konnte wie erhofft ein Stück Geräuchertes mitnehmen. Denn das ist mit Abstand das beste in der Umgebung von Schwandorf, zumindest was akzeptabel bepreiste betrifft. Jetzt hab ich aber genug gelabert, denn die Galerie ist wieder einmal sehr gehaltvoll.