Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Im Felsenparadies mit dem Bayerwaldverein

Tour mit dem Bayerischen Waldverein Amberg, T3, 13,66 km, 403 hm, 6 h, Ausgangspunkt Wanderparkplatz bei der Steinernen Stadt (AS)

Es war ein Zufall, dass ich zu dieser Tour gekommen bin. Ich weiß gar nicht mehr genau, warum ich beim Bayerischen Waldverein die Sektion Amberg mal wieder angeklickt habe, jedenfalls enthielt sie im Gegensatz zu früher plötzlich einen Link zur Liste der Wandertermine. Diese ist sehr umfangreich und oft in Gebieten, in die ich sonst eher selten komme, wie auch bei dieser Tour, also sprach nichts dagegen, einmal mitzugehen.

Folglich machte ich mich gegen neun Uhr auf den Weg nach Amberg, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein, und wurde gleich recht herzlich aufgenommen. Insgesamt waren zwölf Personen erschienen, die sich auf drei Autos verteilten und ohne Hektik zum Ausgangspunkt mitten im Wald südlich von Auerbach transportiert wurden. Von dort gingen wir auf mir völlig unbekannten und nicht immer auf dem Garmin ganz nachvollziehbaren, aber klar markierten Wegen und Pfaden, vorbei an verschiedenen Felsformationen und Höhlen, zum Rabenfels, einer besonders markanten Formation am Südwesthang des namenlosen Berges nördlich des Nestelgrunds. Nach einer kurzen Rast dort gingen wir weiter über den Brunnstein und Parasolfelsen (wobei wir eigentlich keines der beiden Naturdenkmäler erklommen, sondern nur vorbeigingen bzw. für Gruppenfotos davor posierten) zum Eichenkreuz und weiter auf der Forststraße zur Hohen Tanne. Diese ist kein Baum, sondern ein Landgasthof im gleichnamigen Weiler. Hier kehrten wir ein, und ich durfte mit hinein, obwohl Hunde eigentlich nicht erwünscht sind und ich ja nach chinesischem Sternzeichen einer bin. Karlie hätte Pech gehabt, war aber sowieso nicht dabei. Laut Info aus dem Internet gibt es dort gutes Wild, was sich aber heute auf Wildschweinbraten beschränkte. Da beim OWV Schwandorf Anfang März ein Wildschweinessen angesagt ist, verzichtete ich darauf und entschied mich stattdessen für ein Schäuferl, eine Wahl, die ich nicht bereute. Ein zweites Knödel und von Haus aus etwas mehr Soße hätten nicht geschadet, aber der Geschmack war exzellent, was auch auf das Veldensteiner Landbier zutraf. Gut gestärkt schlängelten wir uns auf anderen Abschnitten des Eichkatzlsteigs wieder zurück zum Eichenkreuz und weiter zu einer Abzweigung, die wir am Vormittag heruntergekommen waren. Nach einem am Gestrüpp gescheiterten Versuch, eine Abkürzung zur Steinernen Stadt zu finden, sparten wir uns einen zweiten steilen Aufstieg zur Vogelherdgrotte und verzichteten aus Zeitgründen auch ganz auf die Steinerne Stadt, sondern kehrten direkt zu den Autos zurück. Diese Entscheidung erwies sich als extrem richtig, denn wir waren kaum zurück auf der B 85, als es richtig zu regnen begann. So kamen wir ziemlich trocken zurück nach Amberg und ich weiter nach Schwandorf.

Die Gruppe war SEHR nett und auch interessant gemischt. Die Gespräche waren ansprechend, wenn nicht gerade politisiert wurde, aber selbst dann waren es zumindest keine dummen Plattitüden und Angriffe auf Opfer der derzeitigen Lage, sondern Kritik an den Verursachern. Besonders angenehm empfand ich die Tatsache, dass einer der Teilnehmer in Volary aufgewachsen ist und mir wertvolle Hinweise für meine zukünftigen Erkundungen in dieser wunderbaren Ecke des Böhmerwalds geben konnte. Als Fazit bleibt eigentlich nur zu sagen, dass es sicher nicht meine letzte Tour mit dem Bayerwaldverein Amberg war.

Albkante Vogelherdgrotte Rabenfels Parasolfelsen Schneereste Eichenkreuzhütte... ...und das dazugehörige Kreuz Hochmoor Mahlzeit! Ausblick nach Auerbach Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt