Was lange währt wird endlich gut
Tour mit dem DAV Amberg, T3, 6,51 km, 443 hm, 3 1/4 h, Ausgangspunkt Stuttgarter Hütte (RE)
Die Nacht war stürmisch, aber wir konnten zumindest ein bisserl Sonnenaufgang genießen. Während des Frühstücks zog es bereits wieder zu, was uns aber nicht daran hinderte, loszuziehen. Das heißt, Petra und ich disponierten schon um und gingen nicht mit der Hauptgruppe Richtung Valluga, sondern nahmen erst einmal die Fanggekarspitze ins Visier, um beim Start des Pisswetters wieder bei der Hütte zu sein.
Dummerweise war dieser Start bereits um halb neun und wir gerade mal an der Fassung der Hüttenquelle angekommen. Also nix wie zurück, aber zumindest nicht wie beim Hinweg außen um den Fahnengupf herum, sondern oben drüber. Eine halbe Stunde nach uns kam auch die Vallugagruppe zurück. Kurze Zeit später hörte der Regen wieder auf, aber der Nebel blieb und ein paar Leute versuchten sich am Rauhen Kopf. Wir hingegen bestellten uns einen Liter Teewasser und warteten darauf, dass der Nebel sich vielleicht nach oben verziehen würde. Es wurde Mittag und der Nebel blieb und ich genehmigte mir eine Suppe. Den ganzen Tag nur Apfelvierterln ist doch etwas wenig. Die Geologiestudenten, die auf der Hütte auf Exkursion waren, kamen teilweise tropfnass von ihren Aufträgen zurück und besprachen ihre Erkenntnisse mit dem Professor, der es sich mit seinem Laptop im Gastraum gemütlich gemacht hatte. Zwischenurch gab es immer wieder Nebelinspektionen oder Streicheleinheiten für Lili. Um halb drei entschieden Wolfgang und Günther, dass der Nebel sich noch etwas lichten würde und wir es doch noch auf die Fanggekarspitze versuchen könnten. Auch dieses Mal gibt es wenig über den Weg zu schreiben, wir folgten dem Übergang Richtung Leutkircher Hütte bis zum Erlijoch, wo wir über der Wolke waren, und bogen dort links ab hinauf zum Gipfel. Kurz unterhalb eines Vorgipfels auf etwa 2500 Meter war eine kurze Felsquerung mit einer etwas rilligen Schrofe, an der sich Eugen nicht mehr weitergehen traute und zurückblieb. Kann passieren, wenn man zum ersten Mal in den Bergen unterwegs ist, und es ist in jedem Fall besser, abzubrechen als abzustürzen. Doris blieb ebenfalls zurück, um ihm Gesellschaft zu leisten. Ansonsten ist der Weg technisch unschwierig, allerdings kann der oberste Teil bei Nebel etwas haarig werden, weil es links fast senkrecht 400 Meter hinuntergeht und die eine oder andere Rinne recht knapp am Pfad beginnt. Oben gab es ein paar Fotos und einen Gruppeneintrag ins Gipfelbuch, bei dem mich Günther zur Simone machte. Naja, wer sich meinen ersten Vornamen nicht merken kann, der darf den zweiten verwenden… Zurück ging es auf dem gleichen Weg, der Nebel lichtete sich auch weiter und es gibt ein paar schöne Bilder. Siehe unten. Als Bergsteigeressen gab es dieses Mal Schweinegeschnetzeltes, sehr lecker, aber wieder etwas wenig. Pläne für den Sonntag wurden nicht gemacht, weil wir erst das Wetter abwarten wollten. Die Nacht war dann etwas unruhiger als die letzte, weil sich auf einmal ein paar Leute im Lager als Sägewerke entpuppten.
Schlagwörter: erlijoch, fanggekarspitze, steeg, stuttgarter hütte