Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Neuland? Dann gleich die drei höchsten auf einmal!

Tour mit Gudrun, T3, 16,39 km, 698 hm, 9 1/2 h, Ausgangspunkt Neklid (KV)

Für Gudrun ist es ins Erzgebirge näher als in den Bayerwald. Teilweise sogar näher als für mich. Damit war eine Runde dort mehr als überfällig. Da die beiden höchsten Berge direkt nebeneinanderliegen und der dritthöchste ein Nebengipfel des zweithöchsten ist, hatte ich mal wieder die Chance, richtig zuzuschlagen. Ulli blieb dieses Mal daheim, sie kann ja nicht jeden Tag die Arbeit liegen lassen.

Wir starteten im Nebel in Neklid, weil wir nicht gleich mit einer 22-er Runde loslegen wollten. Das wäre es nämlich gewesen, wenn wir unten an der Talstation der südlichen Klínovec-Bergbahn losmarschiert wären. Dass wir dadurch nebenbei 400 Höhenmeter eingespart haben, lasse ich unerwähnt. Oder habe ich es geschrieben? Na gut. In Boží Dar (Gottesgab) waren wir noch im Nebel, aber auf dem Weg zum Kleinen Fichtelberg setzte sich die Sonne durch. Übrigens hat uns der Nebel überhaupt nicht gestört, schließlich sorgt er regelmäßig für besondere Fotoverhältnisse. Auf dem Gipfel des Großen Fichtelbergs verzichteten wir noch auf den Aussichtsturm, weil die Fernsicht nicht ganz so überragend war, machten dafür aber etliche „Selfies“ durch den Panoramarahmen. Vier Stunden später auf dem Klínovec (Keilberg) hatten sich die Sichtverhältnisse so stark gebessert, dass wir uns der Turmaufstieg leisteten und freudig herumknipsten. Aber auch vom Boden aus hatten wir jede Menge Motive, denn mit der fortschreitenden Tageszeit wurde beispielsweise die Aussicht Richtung Kadaň (Kaaden) immer besser. Die extremen Zooms waren zwar nicht ganz so gut wie an anderen tagen, aber was solls. Überhaupt waren wir heute besonders fleissig: Zusammen haben wir die 500er-Marke locker überschritten.

Den richtigen Riecher hatte ich auch bei der Einkehr in einem kleinen Lokal in Loučná. Ok, bei einer Durchschnittsnote von 4,7 auf mapy kann es nicht ganz schlecht sein. Aber es übertraf selbst diese Erwartungen und rechtfertigte in jedem Fall die Wegwahl, denn es hätte parallel einen Wiesenweg gegeben, der etwas angenehmer zu gehen gewesen wäre als die Ortsstraße. Dafür sind dort alle Restaurants in der Sommerpause. Klar hätten wir in Oberwiesenthal essen gehen können, aber das ist auch eine Preisfrage. Ich habe aber schon eine Idee, wie wir den Wiesenweg mit einer Einkehr z.B. in Boží Dar kombinieren können. Dort sind wir nach der Tour noch auf einen Absacker hingefahren, denn das legendäre Zelený Dům (Grünes Haus) ist irgendwie Pflicht, wenn man dort rumläuft.

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber dank Routenausschnitt kann ich mir das alles seit vielen Jahren sparen, und mein SEO-Plugin motzt sowieso immer, wenn der Text ein bisserl länger ist. Also höre ich jetzt auf und leite zur Fotogalerie über.