Kein Reinfall am Rheinfall
Tour solo, T1, 4 km, 80 hm, 2 1/2 h, Ausgangspunkt Schloss Laufen (ZH)
Kurz vor der Abfahrt zur Geburtstagsfeier am Donnerstag landete eine E-Mail in meiner Box, die mich zu einem Kennenlernen / Vorstellen in einem alternativen Zentrum im Thurgau für die Tage ab Samstag einlud. Logischerweise nahm ich diese Einladung an, auch wenn sie mich ein Sonnwendfeuer an der Kampenwand kostete. Dafür beinhaltete der Aufenthalt neben Gesprächen über ein längerfristiges Schaffen in diesem Zentrum auch viel Erholung, die ich zu Ausflügen und Spaziergängen in der Umgebung nutzte. Da Schaffhausen nicht weit ist, war der Rheinfall eine Pflichtveranstaltung.
Vom überraschenderweise gebührenfreien Parkplatz beim Schloss Laufen ging ich erst einmal zur Kasse und löste für 5 SFr ein Ticket, das mich zum Betreten der Aussichtsplattformen, des Museums und des Liftes berechtigte. Allerdings machte ich mich nach einer kurzen Orientierung und der Entscheidung, doch die Wanderschuhe anzuziehen, erst einmal auf den Weg über die Bahnbrücke und damit in den Kanton Schaffhausen. Auf der dortigen Seite angekommen, folgte ich dem Weg fluss- oder besser fallabwärts, vorbei an der Mühle und einigen Blumenbeeten bis kurz vor dem Schlössli Wörth. Hier ist alles touristisch ausgebaut und treibt teils nette Blüten. So zum Beispiel die Bänklianlage oberhalb von Weg und Schlössli, bei der fast alle Bänkli mit den Wappen der einzelnen Kantone ausgestattet sind. Das Bündner war besetzt, also rastete ich ein paar Minuten auf dem Glarner. Das Schlössli bekam nur einen kurzen Blick, ich war nicht in der Laune, für ein Bierli ein halbes Vermögen auszugeben. Viel interessanter war der Fischschwarm unter der Brücke, die zum Schlössli führt. Weiter ging es rheinabwärts, zunächst vorbei an einer Kanugruppe in Startvorbereitung, deren Jeep mit Bootsanhänger den Weg fast komplett blockierte, aber nur fast. Der Wegweiser erzählte etwas von einer Brücke ein paar hundert Meter flussabwärts und ein kurzer Blick in diese Richtung bestätigte das. Also folgte ich dem Uferpfad bis zu eben dieser Brücke. Zu meiner Überraschung ist das Dorf oberhalb der Brücke auch zum Kanton Zürich gehörig, diese Tatsache war mir nördlich des Rheins eigentlich nur vom Rafzer Feld bekannt. Nach dem Überqueren der Brücke ging ich wieder flussaufwärts, jetzt verlässt der Pfad teilweise das Ufer und führt bis zu 15 Meter oberhalb durch den Wald, nur um später wieder ans Wasser zurückzukehren. Zurück am Schloss löste ich noch mein Ticket ein und sah mir den Rheinfall von den Podesterln aus sowie das Museum an. Ersteres ist keine Pflichtsache, wenn man die Runde geht, außer man will nass werden. Wobei… so viel Wasser führte der Rhein heute gar nicht, mehr als feines Spray war nicht zu spüren. Das Museum hingegen ist ziemlich interessant, wenn auch sehr auf kommerzielle Aspekte fokussiert. Auf die Liftfahrt habe ich verzichtet. Wo kämen wir denn hin?
Insgesamt habe ich viel mehr als die 75 Fotos gemacht, aber ich will nicht mit zig fast identischen Bildern langweilen, also habe ich beispielsweise vom Schlössli nur ein Bild eingebaut. Nicht vorenthalten möchte ich jedoch diejenigen Fotos, die die Urkraft des Wassers zeigen, auch wenn sie die feinstoffliche Energie draussen in der Natur nicht vollständig übernehmen konnten.
Schlagwörter: dachsen, neuhausen, nohl, rhein, rheinfall, schaffhausen, schloss laufen, schlössli wörth