Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Ruinen sieht man im Schnee nur bedingt besser

Tour solo, T1, 8,82 km, 152 hm, 2 1/2 h, Ausgangspunkt Eggenbergkirche (AS)

Eines meiner Schwerpunktthemen bei geführten Wanderungen ist ja die Siedlungsgeschichte. Dafür ist der Hirschwald, obwohl nicht in meinem Kerngebiet gelegen, besonders gut geeignet. Also nutzte ich das nach wie vor stabile Hochdruckwetter mit etwas Verzögerung durch einen total verstopften Dieselfilter am Auto dazu, mal ein paar davon zu erkunden.

Das besonders Schöne an dieser Runde war, dass ich vier verschiedene Arten von Überresten begutachten durfte. Denn gleich am Start, hinter und unterhalb der Vierzehn-Nothelfer-Kirche am Eggenberg zieht sich ein Hohlwegbündel aus dem Hirschwald hinunter ins Vilstal, das von einer Altstraße zeugt, die aus dem Fränkischen zum Kloster Ensdorf führte. Durch den Riedener Burgstall bin ich letztes Jahr bereits zwei Mal ohne Schnee gegangen, hatte aber da keine Gelegenheit für intensivere Blicke, weil es beide Male geführte Touren des OWV Amberg waren. Der Eggenberghof (oder waren es sogar zwei Höfe, ich weiß es nicht mehr genau, die Überreste deuten aber darauf hin, während in der Geschichte der Wallfahrtskirche von dem Eggenbergbauern die Rede ist) war Subjekt meiner leider nie vollendeten Magisterarbeit, während ich damals überhaupt nichts über Palkering wusste. Der Grund dafür ist, dass die Hauptgrundlage meiner Arbeit ein Aufsatz von 1950 war, während das Forsthaus Palkering noch bis 1962 genutzt wurde, ein Stadel sogar heute noch in Betrieb ist und das Gelände als Weide für eine alte Hausrinderrasse genutzt wird. Sollten die netten Besitzer der Rinder diesen Bericht lesen, ein herzlichen Hallo, auch wenn ich eure Namen nicht kenne.

Zu den Bildern möchte ich noch hinzufügen, dass es frostig, aber nicht unangenehm war. Auch war es etwas dunstig, was die Fernsicht stark einschränkte, aber um die ging es heute nicht. Die Fotos vom Eggenberghof wurden nur dank Schneedecke etwas, ansonsten wären die Lichtverhältnisse nicht mehr brauchbar gewesen. Andererseits hat der Schnee schon einige Dinge verdeckt, die wohl bei anderen Bodenverhältnissen erkennbar wären. Außerdem enthalten die Bildtexte ausnahmsweise das eine oder andere „vielleicht“, da ist bis zur ersten Führung noch ein bisserl Literaturwälzen angesagt.

Am Ende schaffte ich es locker, den Zeitrahmen einzuhalten und war sogar wesentlich früher als normal in Schwarzenfeld beim Handball. Auf dem Weg dorthin hatte ich noch eine Begegnung der besonderen Art: Bei Irrenlohe rannte auf einmal ein Mann mit Hund auf der Straße herum. Als ich herunterbremste, sah ich auf der Dorfseite eine Schafherde in Richtung Straße schieben, bremste noch stärker und wurde vom Schäfer unflätigst angeschrien. Wenn er nicht will, dass Autos kommen, wenn er eine Straße überquert, muss er halt die Feuerwehr anrufen und großräumig absperren lassen. Die Frage ist nur, ob die das tun würden. Eigentlich finde ich ja Schafherden und damit auch Schäfer gut, aber dieses Exemplar hat wohl leichte Intelligenz- und Verhaltensdefizite.

Sonnenstrahl im Hirschwald Eggenbergkirche Altstraße Wildspuren im Schnee Klosterkirche Ensdorf und das Schwandorfer Tal Durchbruch Grabenrest Innerer Wall Loch im Wall, möglicherweise der ursprüngliche Durchgang zum äußeren Burghof Innerer Burghof Aussichtsfelsen, vielleicht früher Teil des Burgtores Rieden Reste des Neuen Schlosses Naturbefestigung Wächter Holzfelsen Jagdzone Vielstämmig Palkeringer Wiese Umgekippt Da versteckt sich nix drunter Da zumindest Grundmauern einer Scheune Siedlungskreuz Bienendorf im Winterschlaf Palkering Wichtelbehausung auf dem Weg zum Eggenberghof Holzkopf Die Hüle des Eggenberghofes Die Unebenheiten deuten auf Ruinen hin Dieser Graben hat wohl nichts mit der Wüstung zu tun Hubertuskapelle Nebenmarterl Sonnenuntergang im Hirschwald